In der Zahnmedizin ist es gängige Methode, die Mundflora eines Patienten auf Parodontose-Keime zu untersuchen. In modernen Zahnarztpraxen kommen dabei Analyseautomaten zum Einsatz, die in kurzer Zeit ein hochverlässliches Ergebnis über den Mundflora-Status des Patienten liefern.
Ein solcher Analyseautomat muss doch noch mehr können, dachte sich Wolfgang Gschmeidler, der Ingenieur aus St. Pölten, als er sich mit Ingo Discher, dem Vertriebs- und Marketingspezialisten aus Potsdam unterhielt. Dieser berichtete seinerseits darüber, dass ein Legionellen-Test im Rahmen der orientierenden Untersuchung aktuell für ein valides Ergebnis bis zu zehn Tage im Rahmen der Bebrütungsmethode in Anspruch nimmt. Kostbare Zeit, die für Maßnahmen genutzt werden könnte, um das Risiko für Menschen zu reduzieren.
Im Jahr 2018 wurde die SuSAn-Water GmbH, was als Abkürzung für Sustainable Services for Water Analysis steht, von Wolfgang Gschmeidler und Ingo Discher gemeinsam mit dem Biotech-Spezialisten Otto Kanzler gegründet, um eine neue Methode für die Legionellen-Analyse zu entwickeln und zu vermarkten.
Nach der Finanzierungsphase und einer vorgelagerten Forschungsphase arbeiten die drei Gründer und Firmeninhaber seit 2021 gemeinsam in einem Multi-Kompetenz-Team, bestehend aus international renommierten Biotech-Unternehmen, Verfahrenstechnikern und Branchenexperten sowie begleitet durch das Umweltbundesamt (UBA) an der Verwirklichung der Zielsetzung. Die Entwicklung der Legionellen-Antikörper sowie des Filtersystems zur Reduzierung der Wassermenge auf die Kapazität des Analyseautomaten waren nicht die einzigen Herausforderungen, denen sie sich gestellt haben.
Und nun stehen die Vorbereitungen zur Zertifizierung der SuSAn-Methode als anerkanntes alternatives Verfahren für die orientierende Untersuchung laut TrinkwV kurz vor dem Abschluss. Geplant ist, auch andere Biomarker mit SuSAn detektieren zu können und die Prozesse in der Trinkwasser-Analytik auch künftig auf Verbesserungen hin zu untersuchen.